Naturgartenchaos im Schrebergarten

Gärtnern für Mensch und Tier: Es ist ganz einfach!

Sogar wenn man das Bundeskleingartengesetz und die kleingärtnerische Nutzung einhalten muss😉

2020 hatten wir die großartige Chance einen Schrebergarten komplett neu zu gestalten. Es war zwar viel Arbeit, aber es stand von Anfang an fest, dass wir nicht nur unsere Pflanzen aus dem alten Garten mitnehmen und integrieren wollten, sondern er sollte sofort so angelegt werden, damit möglichst viele Gartenmitbewohner einziehen können.


Rückblick: Ein Schrebergarten ist angekommen

Natürlich sollte der Garten nicht nur für tierische Besucher ein toller Platz werden, sondern für uns auch und da wir ziemlich faule Gärtner sind, sollte es möglichst naturnah und pflegeleicht gestaltet werden. Etwas Arbeit hat man zwar immer, aber gärtnern ist ja eigentlich keine Arbeit sondern meditative Bewegungstherapie, oder? 😉

Am Anfang war ein Plan

Die Umsetzung sieht so aus:

Aussicht vom Gartentor in Richtung Laube. Links ist unser Gemüsebeet (Ertragszone), rechts vorne die Hotspotzone, dahinter der Kräutergarten

Selbstversorgung pro und contra

Wir sind keine Selbstversorger. Das Beet könnte zwar nach der Vierfelderwirtschaft bepflanzt werden, aber uns persönlich ist der Aufwand zu hoch.

Wir haben viele essbare Wild- und Heilpflanzen im Garten und zusätzlich noch die üblichen Verdächtigen wie Tomaten (alles alte und samenfeste Sorten) und Zucchini um unsere Sommersalate etwas saftiger zu machen.

Kräuter natürlich auch 👍


Das pflanzen von Gurken und anderen zickigem Gemüse haben wir auch eingestellt, dafür wachsen bei uns Inkagurke und mexikanische Minigurke und viel „Permanentgemüse“! Das sind mehrjährige Pflanzen von denen wir auch die Blüten und Samenschoten essen 😁

Ab ins Gemüsebeet! Es sieht wild aus, aber es gibt immer reichlich Ernte! Auch so kann Mischkultur aussehen!

Vorteile einer Hotspotzone!

Hotspotzone im Schrebergarten

Als wir uns 2020 dem Hortusnetzwerk angeschlossen haben, wurde diese Ecke unsere Hotspotzone.

Dort versamen sich die Pflanzen und bieten im Sommer jede Menge Nektar. Wenn Pflanzen zu eng stehen, werden sie entfernt und dienen auf dem Gemüsebeet als Dünger, Schneckenfutter und Mulch.

Natürlich nur Pflanzen, die sich nicht stark versamen und sich aus Wurzelstücken neu vermehren….das wäre ziemlich kontraproduktiv!

Pufferzone

Ein richtiger Hortus braucht auch eine Pufferzone.

Hört sich kompliziert an, ist es aber gar nicht.

Kräutergarten mit Blumenbett und Überwinterungskeller, zahlreichen Versteckmöglichkeiten und teilweise offenem Boden für wildbienen

Anders als im Gemüsebeet haben wir in der Hotspotzone keinen Mulch oder viele bodenbedeckende Pflanzen. Das ist sehr wichtig, für u.a. Wildbienen, die dringend nach Kinderstuben für ihren Nachwuchs suchen, aber kaum noch freie, nicht bewirtschafte Flächen finden.

Wenn ihr also wirklich etwas für Wildbienen machen möchtet, dann hängt nicht nur ein Insektenhotel an die Wand sondern macht den Boden „frei“ 👍

Die Mauerbienen, die das Hotel nutzen sind nicht gefährdet, aber die anderen 75%, die im Boden ihren Nachwuchs aufziehen😉

Ihr wisst ja eh:

Stichwort: Lebensraum, Versteck- und Überwinterungsmöglichkeiten und genügend Nahrung

Projekt: Baum durch Tisch

Es sieht zwar nicht so aus, aber die Tischgruppe ist nur Deko. Wir betreten die Fläche nur auf den Trittsteinen und auch die wird insektenfreundlich freigehalten.

Auch das ist ein kleiner Lebensraum 👍


Links an den Weintrauben seht ihr übrigens unsere Reisighecke.

Tipp: Grünschnitt entsorgen, warum eigentlich?

Ein Element aus der Pufferzone in der sich Tiere verstecken können. Stört überhaupt nicht, oder?

Was gibts noch bei uns auf 238qm?

Wir haben im Garten:

Ein Igelhotel, ein Nützlingshochbeet, einen Miniteich, die Reisighecke, Laubhaufen, Laubecken, Totholz, ein Blumenbett mit Überwinterungskeller, Nistmöglichkeiten für Wildbienen im Boden und ganz neu: Familie Pieps vom Iltispark (Rotkehlchen) haben entdeckt, dass man in unserer Umtopfbar prima seinen Nachwuchs aufziehen kann.

Und das spart Zeit und macht weniger Arbeit?

Ich wollte letztens unsere Molche füttern und habe mich auf die Suche nach Blattläusen gemacht, keine Chance!

Wir haben einfach keine!

Bis auf die Schnecken, die sich manchmal echt unbeliebt machen, ist unser Garten fast im Gleichgewicht.

Etwas Kulturbegleitkraut gibt es natürlich immer zu zupfen und die Pflanzen aus der Hotspotzone versamen sich gerne, also muss man – damit man die Nachbarn nicht zwangsbegrünt- hin und wieder vorzeitig ernten.

Wir haben auch eine Wiese, aber die ist auch pflegeleicht und wird nur hin und wieder gemäht. Da darf auch geblüht werden.

Lieblingsaussicht

Projekt: Wegumgestaltung ist 2023 gestartet

Statt Mähen und Zupfen werden wir den Weg neu gestalten und mit pflegeleichten, trittfesten Stauden begrünen! Verwendet werden die alten Gehwegplatten, Ziegel, Granitsteine und Co.

Blogbeitrag folgt demnächst!

Ein gepuzzelter Weg aus Reststeinen und noch unbegrünt

Ich habe im August 2021 eine Inventurliste unserer Pflanzen gemacht und finde, dass das gar nicht übel ist für einen Schrebergarten mit „nur“ 238 qm! ?

Und noch etwas: Es befinden sich zahlreiche Neophyten und Exoten im Schrebergarten aber auch inzwischen mehrere Rote Liste Pflanzen. Warum auch nicht? 😉

Wissenswertes: Bedrohte Pflanzen für den heimischen Garten

Wir haben übrigens einen essbaren Garten mit ca 80% nutzbaren Pflanzen und die wachsen nicht nur im Gemüsebeet!

Naturgartenchaos im Schrebergarten

2 Gedanken zu „Naturgartenchaos im Schrebergarten

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