Gärtnern für Mensch und Tier: Es ist ganz einfach!
Sogar wenn man das Bundeskleingartengesetz und die kleingärtnerische Nutzung einhalten muss😉
2020 hatten wir die großartige Chance einen Schrebergarten komplett neu zu gestalten. Es war zwar viel Arbeit, aber es stand von Anfang an fest, dass wir nicht nur unsere Pflanzen aus dem alten Garten mitnehmen und integrieren wollten, sondern er sollte sofort so angelegt werden, damit möglichst viele Gartenmitbewohner einziehen können.
Rückblick: Ein Schrebergarten ist angekommen
Natürlich sollte der Garten nicht nur für tierische Besucher ein toller Platz werden, sondern für uns auch und da wir ziemlich faule Gärtner sind, sollte es möglichst naturnah und pflegeleicht gestaltet werden. Etwas Arbeit hat man zwar immer, aber gärtnern ist ja eigentlich keine Arbeit sondern meditative Bewegungstherapie, oder? 😉
Am Anfang war ein Plan
Die Umsetzung ( Fotos von 2023) sieht so aus:
Selbstversorgung pro und contra
Wir sind keine Selbstversorger. Das Beet könnte zwar nach der Vierfelderwirtschaft bepflanzt werden, aber uns persönlich ist der Aufwand zu hoch.
Wir haben viele essbare Wild- und Heilpflanzen im Garten und zusätzlich noch die üblichen Verdächtigen wie Tomaten (alles alte und samenfeste Sorten) und Zucchini um unsere Sommersalate etwas saftiger zu machen.
Kräuter natürlich auch 👍
Das Pflanzen von Gurken und anderen zickigem Gemüse haben wir auch eingestellt, dafür wachsen bei uns Inkagurke und mexikanische Minigurke und viel „Permanentgemüse“! Das sind mehrjährige Pflanzen von denen wir auch die Blüten und Samenschoten essen 😁
Vorteile einer Hotspotzone!
Als wir uns 2020 dem Hortusnetzwerk angeschlossen haben, wurde diese Ecke unsere Hotspotzone.
Dort versamen sich die Pflanzen und bieten im Sommer jede Menge Nektar. Wenn Pflanzen zu eng stehen, werden sie entfernt und dienen auf dem Gemüsebeet als Dünger, Schneckenfutter und Mulch.
Natürlich nur Pflanzen, die sich nicht stark versamen und sich aus Wurzelstücken neu vermehren….das wäre ziemlich kontraproduktiv!
Pufferzone
Ein richtiger Hortus braucht auch eine Pufferzone.
Hört sich kompliziert an, ist es aber gar nicht.
Anders als im Gemüsebeet haben wir in der Hotspotzone keinen Mulch oder viele bodenbedeckende Pflanzen. Das ist sehr wichtig, für u.a. Wildbienen, die dringend nach Kinderstuben für ihren Nachwuchs suchen, aber kaum noch freie, nicht bewirtschafte Flächen finden.
Wenn ihr also wirklich etwas für Wildbienen machen möchtet, dann hängt nicht nur ein Insektenhotel an die Wand sondern macht den Boden „frei“ 👍
Die Mauer- und Löcherbienen, die das Hotel nutzen sind nicht gefährdet, aber die anderen 75%, die im Boden ihren Nachwuchs aufziehen😉
Ihr wisst ja eh:
Projekt: Baum durch Tisch
Es sieht zwar nicht so aus, aber die Tischgruppe ist nur Deko. Wir betreten die Fläche nur auf den Trittsteinen.
Links -nicht im Bild- befindet sich unsere Reisighecke.
Tipp: Grünschnitt entsorgen, warum eigentlich?
Ein Element aus der Pufferzone in der sich Tiere verstecken können. Stört überhaupt nicht, oder?
Was gibts noch bei uns auf 238qm?
Wir haben im Garten:
Ein Igelhotel, ein Nützlingshochbeet, einen Miniteich, die Reisighecke, Laubhaufen, Laubecken, Totholz, ein Blumenbett mit Überwinterungskeller, Nistmöglichkeiten für Wildbienen im Boden und ganz neu: Familie Pieps vom Iltispark (Rotkehlchen) haben entdeckt, dass man in unserer Umtopfbar prima seinen Nachwuchs aufziehen kann.
Und das spart Zeit und macht weniger Arbeit?
Ich wollte letztens unsere Molche füttern und habe mich auf die Suche nach Blattläusen gemacht, keine Chance!
Wir haben einfach keine!
Bis auf die Schnecken, die sich manchmal echt unbeliebt machen, ist unser Garten fast im Gleichgewicht.
Etwas Kulturbegleitkraut gibt es natürlich immer zu zupfen und die Pflanzen aus der Hotspotzone versamen sich gerne, also muss man – damit man die Nachbarn nicht zwangsbegrünt- hin und wieder vorzeitig ernten.
Wir haben auch eine Wiese, aber die ist auch pflegeleicht und wird nur hin und wieder gemäht. Da darf auch geblüht werden.
Projekt: Wegumgestaltung ist 2023 auch beendet
Statt Mähen und Zupfen werden wir den Weg neu gestalten und mit pflegeleichten, trittfesten Stauden begrünen! Verwendet werden die alten Gehwegplatten, Ziegel, Granitsteine und Co.
https://dasgruenenetzwerk.de/projekt-wegumgestaltung-2023/
Und noch etwas: Es befinden sich Wildpflanzen, Heilkräuter, Obstbäume und Beerensträucher und auch zahlreiche Neophyten und Exoten im Schrebergarten aber auch inzwischen mehrere Rote Liste Pflanzen. Warum auch nicht? 😉
Wissenswertes: Bedrohte Pflanzen für den heimischen Garten
Wir haben übrigens einen essbaren Garten mit ca 80% nutzbaren Pflanzen und die wachsen nicht nur im Gemüsebeet!
An dieser Stelle sollte eigentlich meine Liste stehen!
Da ich aber einigen, fanatischen Naturgärtnern kein Futter bieten möchte, habe ich sie entfernt! Die Pflanzentipps könnt ihr einzeln bei Instagram, auf meinem WhatsApp Kanal oder Facebook verfolgen.
Comments on “Naturgartenchaos im Schrebergarten”
Comments are closed.