Der geheime Garten in Duisburg am Amazonas

Ein kleiner Ausflug zum Stadtrandgarten im Landschaftspark Duisburg Nord mit interessanten Erkenntnissen!

Kommt einfach mit! 👍

Es gibt viel zu entdecken! Auch in den Sintergärten

Wissenswertes via Wikipedia

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Landschaftspark_Duisburg-Nord

September 2022 nach der großen Trockenheit

Ich hatte gestern endlich die Zeit und die Gelegenheit dem -von uns hier in Duisburg liebevoll- Lapadu genannten Landschaftspark zu gehen und einer Bloggerkollegin die Anlage zu zeigen! Es ist einfach großartig zu sehen, wie die Natur sich den Park erobert!

Ich habe vor einigen Jahren die Ehre gehabt beim Preview des Films über den Lapadu dabei zu sein und den verantwortlichen Landschaftsarchitekten erleben zu dürfen! Er meinte damals, dass man erst jetzt nach mehreren Jahren sehen würde, ob sein Plan funktioniert hat und dass der Park noch lange nicht fertig sei und sich immer noch ständig verändert.

Ein Konzept für und mit Mutter Natur

Ist es ein Konzept, wenn man eine Industriebrache sich -fast komplett- alleine überlässt und der Natur Zeit gibt sich diesen Lebensraum zurück zu erobern?

Der Erfolg bestätigt es! Inzwischen haben sich über 450 verschiedene Pflanzen angesiedelt und es werden noch viel mehr tierische Besucher sein! Es gibt Eidechsen, Wildbienen und Fische und da wo vorher Kohle gelagert wurde, gibt es heute einen Kletterpark , Sintergärten, Spielplätze u.u.u

Der -fast- geheime Stadtgarten

Als die Autobahn gebaut wurde, mussten viele Gärten weichen und um einen Ersatz zu schaffen, wurde im hinteren Bereich ein versteckter Garten angelegt. Ich habe den vor Jahren schon durch Zufall entdeckt und war sehr angetan, dass es ihn immer noch gibt und er gut gepflegt wird! Ich weiß allerdings nicht ob man reingehen darf, deshalb gibt’s nur Zaunguckerfotos 😉

Der Eingang zum Garten! Rechts wachsen Riesengoldruten zusammen mit Nachtkerzen u.a. !
Ein Ort an dem man es auch an heißen Tagen aushalten könnte! Die Bäume sahen alle erstaunlich gut aus!
Rechts ist der Stadtrandgarten, links ist der Duisburger Amazonas und geradeaus ist ein Radweg, der oben zum Aussichtshügel führt!

Der Amazonas in Duisburg

Eigentlich bin ich nur auf die Ecke aufmerksam geworden, weil der Landschaftsarchitekt erzählt hat, dass es im Park sogar einen Wald gibt, der aussieht wie am Amazonas. Das wollte ich natürlich erkunden und ich kann berichten: Trotz der Trockenheit ist er noch da!

Natur pur und sich selbst überlassen! Überall leuchteten die Fruchtstände des Aronstabs! Wer da wohl alles wohnt?!

Die Sintergärten: Muss man gesehen haben!

Auf dem Rückweg sind wir noch in die Sintergärten gegangen! Wie genial ist es eigentlich die alten Betonbunker zu öffnen und kleine, feine Gärten dort anzulegen! Das Mikroklima ist dort etwas besonderes, aber: Der Sommer hat gezeigt, welche Pflanzen die Hitze gut überstehen und welche nicht.

Efeu, Sommerflieder und Co hatten keine Probleme! Da hat Mutter Natur von alleine die freien Plätze belegt!
Ob in der Ritze etwas anderes gewachsen wäre als Sommerflieder?
Und so sieht es aus wenn der Mensch formt! Bisher waren die Pflanzen in dem Sintergarten „richtig“, aber ohne Gießen hat es dieses Jahr nicht funktioniert! Wir Naturgärtnerrinnen hatten sofort einige Pflanzen parat, die dort wirklich gerne und besser wachsen würden!😁

Kampf oder Krampf?

Wir sind gestern durch den Park gegangen und haben überall Sommerflieder, Goldrute, Flieder, Robinie und andere -als invasiv eingestufte- Neophyten entdeckt.

Es war den Planern damals schon bewusst, dass sich die Pflanzen im Park befanden und haben nicht gegen sie angekämpft! Diese weise Entscheidung hat in diesem Park zu Artenvielfalt und einem neuen Ökosystem geführt, daß es so vor einigen Jahren nicht gegeben hat und das scheinbar sehr klimastabil und trockenresistent ist!

Jeder menschlich, umgestaltete Garten ist ein eigenes Ökosystem!

Ich bin auch kein Fan von invasiven Pflanzen, weil ich einfach zu faul bin um ständig Sämlinge oder Ausläufer zu entfernen! 😁

Aber:

Punkt 1: Viele heimische Pflanzen haben auch diese Angewohnheit (Mutter Natur hat auch einen Plan…) und ich möchte meine Schrebergartennachbarn nicht mit meinen Pflanzen zwangsbeglücken!

Punkt 2:

Wer behauptet, dass der Sommerflieder keinen Nutzen für Insekten hat, verdrängt, dass Insekten nicht nur Nahrung sondern auch Nahrungspflanzen für ihren Nachwuchs brauchen und hat eine rosarote Brille auf!

Punkt 3:

Wir müssen echte, noch bestehende, Lebensräume schützen.

Keine Frage!!!

Aber was passiert, wenn selbst heimische Pflanzen das neue Klima nicht vertragen und nur mit großem Krampf erhalten werden können?

Wenn Mutter Natur die Gelegenheit hätte, dann wurde sie die entstandenen Lücken mit neuen Pflanzen füllen, die an diesen Standort besser überleben. Samen werden auch nicht nur von Menschen eingeschleppt, auch Tiere können diese Pflanzen verbreiten.

Nicht alle Neophyten sind invasiv und sie wachsen schon lange bei uns. Sie Versotgungslücken in der Natur oder im Garten geschlossen und für neue Artenvielfalt gesorgt.

Mir ist der Hype um die Blumenwiesen und „nur“ heimische Pflanzen etwas zu wenig über den Tellerrand geblickt und deshalb bin ich für:

Vielfalt statt Einfalt 👍

Vernichten oder wachsen lassen? Ist schon interessant wie einige auf diese Frage reagiere
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