Naturgartenchaos 2021

Gärtnern für Mensch und Tier: Es ist ganz einfach!

2020 hatten wir die großartige Chance einen Schrebergarten komplett neu zu gestalten. Es war zwar viel Arbeit, aber es stand von Anfang an fest, dass wir nicht nur unsere Pfanzen aus dem alten Garten mitnehmen und integrieren wollten, sondern er sollte sofort so angelegt werden, damit möglichst viele Gartenmitbewohner einziehen können.
Rückblick: Ein Schrebergarten ist angekommen

Natürlich sollte der Garten nicht nur für tierische Besucher ein toller Platz werden, sondern für uns auch und da wir ziemlich faule Gärtner sind, sollte der möglichst naturnah und pflegeleicht gestaltet werden. Etwas Arbeit hat man zwar immer, aber gärtnern ist ja eigentlich kein Arbeiten, oder? 😉

Am Anfang war ein Plan

Die Umsetzung sieht so aus:

Aussicht vom Gartentor in Richtung Laube. Links ist unser Gemüsebeet (Ertragszone), rechts vorne die Hotspotzone, dahinter der Kräutergarten

Selbstversorgung pro und contra

Wir sind keine Selbstversorger. Das Beet könnte zwar nach der Vierfelderwirtschaft bepflanzt werden, aber uns persönlich ist der Aufwand zu hoch. Wir haben viele essbare Wild- und Heilpflanzen im Garten und zusätzlich noch die üblichen Verdächtigen wie Tomaten (alles alte und samenfeste Sorten) und Zucchini um unsere Sommersalate etwas saftiger zu machen.
Das Pflanzen von Gurken und anderen zickigem Gemüse haben wir auch eingestellt, dafür wachsen bei uns Inkagurke und mexikanische Minigurke und viel Permanentgemüse! Das sind mehrjährige Pflanzen von denen wir auch die Blüten und

Samenschoten essen ?

Ab ins Gemüsebeet! Es sieht wild aus, aber es gibt immer reichlich Ernte! Auch so kann Mischkultur aussehen!

Vorteile einer Hotspotzone!

Hotspotzone im Schrebergarten

Als wir uns letztes Jahr dem Hortusnetzwerk angeschlossen haben, wurde diese Ecke unsere Hotspotzone. Dort versamen sich die Pflanzen und bieten im Sommer jede Menge Nektar. Da wo die Pflanzen zu eng stehen, werden sie entfernt und dienen auf dem Gemüsebeet als Dünger, Schneckenfutter und Mulch.

Natürlich nur Pflanzen, die sich nicht stark versamen und sich aus Wurzelstücken neu vermehren….das wäre ziemlich blöde!

Unsere Ackerwindenplantage ist ja leider auch immer noch vorhanden. Es werden aber weniger.

Pufferzone

Ein richtiger Hortus braucht auch eine Pufferzone. Hört sich kompliziert an, ist es aber gar nicht.

Kräutergarten mit Blumenbett und Überwinterungskeller, zahlreichen Versteckmöglichkeiten und teilweise offenem Boden für wildbienen

Anders als im Gemüsebeet haben wir in der Hotspotzone keinen Mulch oder viele bodenbedeckende Pflanzen. Das ist sehr wichtig, für u.a. Wildbienen, die dringend nach Kindertagestätten für ihren Nachwuchs suchen, aber kaum noch freie, nicht bewirtschafte Flächen finden.

Wenn ihr also wirklich etwas für Wildbienen machen möchtet, dann hängt kein Insektenhotel an die Wand. Die dort nistenen Mauerbienen sind nicht gefährdet, aber die anderen 75%, die im Boden ihren Nachwuchs aufziehen.

Meine Versuche mit einem Wildbienensandkasten -die Fachleute nennen das: Sandarium -auf dem Balkon waren leider nich nicht erfolgreich, aber noch gebe ich nicht auf. Wer es nicht versucht, der findet es auch nicht raus! So!

Wir haben ja noch ein Sandarium im Garten. Es sieht zwar nicht so aus, aber die Tischgruppe ist nur Deko. Wir betreten die Fläche nur auf den Trittsteinen und auch die wird insektenfreundlich freigehalten.
Links an den Weintrauben seht ihr übrigens unsere Reisighecke. Ein Element aus der Pufferzone in der sich Tiere verstecken können. Stört überhaupt nicht, oder?

Wildbienensandkasten/ Sandarium mal etwas anders

Was gibts noch bei uns auf 238qm?

Wir haben im Garten:

Ein Igelhotel, ein Nützlingshochbeet, einen Miniteich, die Reisighecke, Laubhaufen, Laubecken, Totholz, ein Blumenbett mit Überwinterungskeller, Nistmöglichkeiten für Wildbienen im Boden und ganz neu: Familie Pieps vom Iltispark (Rotkehlchen) haben entdeckt, dass man in unserer Umtopfbar prima seinen Nachwuchs aufziehen kann.

Und das spart Zeit und macht weniger Arbeit?

Ich wollte letztens unsere Molche füttern und haben mich auf die Suche nach Blattläusen gemacht, keine Chance! Wir haben einfach keine!

Bis auf die Schnecken, die sich dieses Jahr echt unbeliebt gemacht haben, ist unser Garten fast im Gleichgewicht. Etwas Kulturbegleitkraut gibt es natürlich immer zu zupfen und die Pflanzen aus der Hotspotzone versamen sich gerne, also muss man – damit man die Nachbarn nicht zwangsbegrünt- hin und wieder vorzeitig ernten, unsere Wiese braucht wenig Pflege und wird alle 14 Tage gemäht, genauso wie unsere Seitenstreifen am Weg.

Die aber auch noch abgeschafft werden! Statt Mähen und Zupfen werden wir den Weg neu gestalten und mit pflegeleichten, trittfesten Stauden begrünen!

Ich habe im August 2021 eine Inventurliste unserer Pflanzen gemacht und finde, dass das gar nicht übel ist für einen Schrebergarten mit „nur“ 238 qm! ?

Naturgartenchaos 2021

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