Update vom Update
Ich habe gestern unter fast jedem Brett oder Topf 50 bis 100 kleine Nacktschnecken entdeckt!
Das bedeutet, dass die nächste Generation im Anmarsch ist. Ich habe auch einige Tigerschnegel und die ersten Molche entdeckt. Das wird noch nicht reichen die Plage zu dezimieren. Aber es tut sich was!
Habt Ihr auch gerade Probleme mit Nacktschnecken?
Ich muss leider diesen Beitrag ergänzen, weil es gerade wieder viele Menschen gibt, die Schnecken absammeln und woanders aussetzen, mit Salz zu Tode bringen (sorry, aber das ist grausam) und/oder immer noch nicht wissen, dass es auch ein Schneckenkorn gibt, dass sogar eine Zulassung für Bioland-Gärten hat.
Kurzfassung:
Das Aussetzen ist verboten und das Absammeln macht nur Sinn, wenn die Schnecken auch wirklich getötet werden.
Ich bin auch kein Fan von so drastischen Maßnahmen und musste das auch noch nie großartig nutzen, aber aktuell gibt es keine Alternativen!
Wir schützen nur unser Gemüse! Ansonsten dürfen die hier alles andere fressen. Gerade besonders lecker ist unser Wein und die Maulbeeren, aber das ist nicht schlimm!
Wissenswertes dazu vom Umweltbundesamt:
https://www.umweltbundesamt.de/schnecken
Wir „füttern“ unsere Nacktschnecken mit den Pflanzen aus unserer wilden Ecke (#hotspotzone). Aktuell laufen überall Nachtkerzen, Mohn und sonstiges auf. Zur Fütterung eignen sich nur Pflanzen, die noch keine Samen gebildet haben und sich nicht über Wurzelausläufer vermehren. Selbst Giersch ist eine Option, aber nur die Blätter.
Flächenkompostierung
Mein Plan hat letztes Jahr perfekt geklappt! Fast alle Gemüsepflanzen haben überlebt und die Schnecken waren wohlig zufrieden mit dem alternativen Futter!
Ganz heißer Tipp:
Wenn ihr Eure Kräuter beschneidet und nicht alles verarbeiten könnt (oder möchtet), dann schneidet die kleine und legt sie als Duftmulch um gefährdete Pflanzen.
Besonders gut klappt das bei uns mit Wermut und Mutterkraut, aber die anderen Kräuter sind auch einen Versuch wert 😉
Das Drei-Zonen-Konzept eines Hortus ist eigentlich perfekt für sowas.
Wir lassen im Herbst einige selbständige Pflanzen aussamen und schneiden nichts zurück (Thema: #gartenaufräumenist doof).
1. finden die Tiere dann noch genügend Nahrung
und 2. versamen sich die Pflanzen so dass wir im Frühjahr viel zu viele nebeneinander stehen haben.
Was über ist wird kleingeschnitten und aufs Beet gelegt =Flächenkompostierung!
Das erfreut nicht nur die Schnecken sondern auch die Bodenlebewesen, die diesen Abfall in wertvollen Humus umwandeln.
Ich bin zu faul für Pflanzenjauchen
Wir Gärtner rupfen Pflanzen aus dem Beet, bringen sie auf den Kompost und den schleppen wir irgendwann wieder zurück ins Beet.
Warum eigentlich?
Brennesseln, Giersch und Beinwell (alle Pflanzen ohne Samen und Wurzeln) sind hervorragende Düngepflanzen. Einfach kleingeschnitten auf das Beet oder gezielt an die Pflanzen legen und man hat 3 Fliegen mit einer Klappe geschlagen.
Düngen, Mulchen, Schneckenfüttern! Echt praktisch!
Es gehört etwas Mut zu so einem #naturgartenchaos aber Mutter Natur macht es auch so und spart sich dadurch viel Zeit!
Also wenn ihr Eure Schnecken loswerden möchte, düngt einfach Eure Beete und falls ihr es noch nicht wusstet:
Der Hauptfeind der Schnecken sind Laufkäfer! Auch Glühwürmchen Larven sind echte Schneckenkiller! Die können sich aber nur in naturnahen Gärten ansiedeln und verstecken. Vielleicht eine gute Motivation für etwas mehr Unordung im Garten?!
Und bitte, bitte!
Es gibt absolut keine „bösen“ Schnecken. Eine Nachbarin hat ganz stolz vor unseren Augen eine gefleckte Weinbergschnecke zertreten und meinte eine gute Tat getan zu haben.
Nicht nur, dass die unter Naturschutz stehen. Hier werden auch Tigerschnegel als böse Schnecken angesehen und durchgeschnitten.
Mehr zu dem Thema: Wie bringe ich eine Schnecke um?
Ja es stimmt: Gehäuseschnecken und Weinbergschnecken fressen auch pflanzliches Material. Aber auch die Eier von Nacktschnecken. Wenn von allem nicht genug im Garten vorhanden ist, dann fressen sie natürlich auch Gemüsepflanzen.
Wie kann man sowas wohl verhindern? Ihr wisst jetzt wie (hoffe ich jedenfalls)!
Noch etwas ganz Wichtiges!
Scheinbar ist es bei vielen noch nicht angekommen und es wird immer wieder der Igel als Hauptfressfeind angepriesen! Wenn ein Igel Schnecken frisst, dann macht der das, weil er nichts anderes findet! Er frisst eigentlich lieber Insekten und kann sogar schwer erkranken (Lungenwürmer), wenn er Schnecken fressen muss!
Wissenswertes:
Hustender Igel
Eure Melanie
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